70. ISTAF bot 51.812 Zuschauern ein Spektakel
Berlin, 11.09.2011: Das 70. Internationale Stadionfest (ISTAF) am 11. September 2011 war einer Jubiläumsveranstaltung würdig: 51.812 Zuschauer im Olympiastadion Berlin erlebten bei hochsommerlichen Temperaturen zahlreiche Medaillengewinner der Weltmeisterschaften von Daegu, darunter zehn Weltmeister und vier amtierende Weltrekordhalter. Das Publikum sah sportliche Spitzenleistungen mit vier ISTAF-Rekorden und feierte die Siege von drei deutschen Athleten.
Der zweifache Weltmeister Yohan Blake (100 und 4×100 Meter) sprintete in spektakulären 9,82 Sekunden zum neuen ISTAF-Rekord in der Königsdisziplin. Die alte Bestmarke von 9,86 hatten gemeinsam Maurice Greene (2000) und Asafa Powell (2006) gehalten. „Mein erster Wettkampf in Berlin war super, das Publikum hat mich toll unterstützt. Ich wusste, dass ich in guter Form bin”, so der Jamaikaner.
Auch die deutschen WM-Asse hatten mehr als einen Grund zum Jubeln. Diskus-Weltmeister Robert Harting blieb im 19. Wettkampf in Folge und beim dritten innerhalb von vier Tagen der Chef im Ring. Mit 67,22 Metern hielt er die starke Konkurrenz um Olympiasieger Gerd Kanter aus Estland und dem Litauer Virgilijus Alekna auf Distanz. „Ich habe irre Schmerzen im Knie, aber die paar Tage halte ich jetzt noch durch. Das geht aber auch nur, weil ich nicht mehr trainiere, sondern nur noch Wettkämpfe bestreite“, so Harting.
Hammerwurf-Weltrekordlerin Betty Heidler zeigte mit ISTAF-Rekordweite von 77,40 Metern, dass sie die „echte“ Weltmeisterin ist. Titelträgerin Tatjana Lysenko aus Russland (74,67 Meter) hatte diesmal das Nachsehen. „Das ist eine Genugtuung für mich. Ich bin total zufrieden. Ganz verdaut habe ich die Niederlage von Daegu aber immer noch nicht”, so Betty Heidler.
Den dritten Sieg für die deutschen Athleten trug Stabhochspringerin Silke Spiegelburg bei. Sie übersprang 4,71 Meter und scheiterte dreimal an der deutschen Rekordhöhe von 4,81. Das reichte aber zum Tagessieg vor der Kubanerin Yarisley Silva (4,66 Meter).
Neben Blake und Heidler sorgte Kugelstoßsieger Ryan Whiting aus den USA für ein besonderes Highlight: Er verbesserte den 31 Jahre alten Meeting-Rekord von Ralf Reichenbach um zehn Zentimeter und stieß die Kugel auf 21,61 Meter. Weltmeister David Storl war diesmal zufrieden mit einem fünften Platz und 20,64 Meter.
Ebenfalls in die ISTAF-Bestenliste trug sich Paul Kipsiele Koech über 3.000 Meter Hindernis ein. Der Kenianer rannte in 8:04,48 Minuten ins Ziel und verbesserte die zwölf Jahre alte Bestmarke (8:06,70) des Marokkaners Ali Ezzene um mehr als zwei Sekunden.