Coldplay bringen die Hauptstadt zum BebenDrei unvergessliche Shows im Olympiastadion Berlin

Coldplay bringen die Hauptstadt zum Beben Drei unvergessliche Shows im Olympiastadion Berlin

Chris Martin ist ein Showman und ein Vollblutmusiker. Das war bereits bekannt und das wurde durch drei Shows von Coldplay im Olympiastadion Berlin deutlich unterstrichen. Mit seiner Energie animiert er das Publikum zum singen, zum springen und zum tanzen. Aber der Reihe nach.

Für insgesamt drei Shows luden Coldplay ins Olympiastadion Berlin. Zur Unterstützung hatten Sie im Vorprogramm die Sängerin Alli Neumann, die britische Indie-Pop Band London Grammar und die US-amerikanische R&B-Sängerin H.E.R. mit dabei. Die deutsche Sängerin Zoe Wees musste ihre beiden Auftritte krankheitsbedingt leider kurzfristig absagen. Alle Künstlerinnen und Künstler verstanden es auf ihre Art, dem Publikum einzuheizen.

Bevor Coldplay selbst die Bühne betraten wurde das Publikum auf die vielfältigen Maßnahmen im Bereich der Nachhaltigkeit aufmerksam gemacht, welche im Rahmen der „Music of the Spheres World Tour“ umgesetzt werden. Unter anderem kommen zwecks Stromerzeugung Windräder, kinetische Tanzflächen und Fahrradergometer zum Einsatz, wodurch Batterien aufgeladen werden, die die Energie für die Nebenbühnen liefern. Die vier Musiker sagen selbst, dass sie „nicht alles richtig machen“ und die Maßnahmen in Bezug auf eine umweltfreundliche Tournee ein sich „in Arbeit befindlicher Prozess“ sind. Was sie allerdings richtig machen, ist, das Publikum für das Thema Nachhaltigkeit zu sensibilisieren. Weitere Inhalte zu dem Thema finden sich auf einer eigens für die Tour eingerichteten Website.

Jeweils um 20:45 Uhr war es dann soweit, bis Coldplay unter tosendem Applaus die Bühne betraten. Die eingangs angesprochene Energie wurde sofort mit dem ersten Song „Higher Power“ vom aktuellsten Studioalbum „Music of the Spheres“ zum Ausdruck gebracht. Die Setlist glich insgesamt einer Reise durch das gesamte musikalische Werk der Band. Neben Songs aus dem neuen Album wurden auch Klassiker wie „Viva la Vida“, „Paradise“, „Yellow“ oder „Fix You“ performt. Ein Highlight jagte das Nächste und fand in „A Sky Full of Stars“ wohl seinen Höhepunkt, als die Erde in Berlin wortwörtlich zu beben begann.

Vier Erdbeben-Messstationen im Umkreis des Olympiastadions meldeten für den Sonntag Erschütterungen mit einer Magnitude von 1,38. Angeheizt durch diese News forderte Chris Martin bei den Shows am Dienstag und Mittwoch die Fans dazu auf, in den schnellen Passagen des Songs zu springen. Am Dienstag erreichte der Wert gar eine Höhe von 1,5 und am Mittwoch 1,49.

Ingesamt folgte die Show an allen drei Tagen der gleichen Setlist, glänzte stellenweise aber durch Überraschungen und herzerwärmende Momente. Am Sonntag holte Coldplay für den Song „Something Just Like This“ den Color Music Children’s Choir aus der Ukraine auf die Bühne. Ganz souverän performte der junge Chor den Song, begleitet durch Chris Martin auf der Gitarre. Am Dienstag und Mittwoch stimmte Martin in „Magic“ unerwartete Zeilen an: „Solltest du mich fragen, ob irgendwas war / Glaube ich an magic? / Natürlich ja“. Auch auf Deutsch wusste er das Publikum zu verzaubern.

Drei Showtage liegen nun hinter dem Olympiastadion Berlin und hinter Coldplay in Berlin. Während es im Olympiastadion mit der bald startenden Bundesliga-Saison 2022/23 wieder sportlich zur Sache geht warten auf Coldplay die nächsten Tourstopps in Paris, Brüssel, London und Glasgow und ab Mitte September Südamerika. Wer nicht so weit reisen möchte aber auf gute Musik nicht verzichten kann, dem empfehlen wir das Lollapalooza Berlin im Olympiapark & Olympiastadion Berlin als krönenden Abschluss unseres diesjährigen Konzertsommers.

 

Titelbild: © Olympiastadion Berlin GmbH