Roger Waters -Konzertereignis des Jahres

Roger Waters - Konzertereignis des Jahres

Mehr als 33.000 Fans haben das bedeutendste Open-Air-Konzert in diesem Jahr im Olympiastadion Berlin gesehen: „The Wall“. Roger Waters, Mitbegründer der Rock-Band „Pink Floyd“ hat es ein letztes Mal auf die Bühne gebracht – und es war ein spektakuläres Erlebnis.
Mit einem furiosen Auftakt aus mitreißenden Rhythmen und einer atemberaubenden Inszenierung zwischen Feuerwerk und Kunst-Happening begann der Konzertabend. Allein der Sound im Stadion verdient eine Auszeichnung: so satt und opulent und so viele Effekte hat man hier nur selten gehört. Ein Flugzeug fliegt über die Köpfe der Zuschauer hinweg und man duckt sich unwillkürlich, weil der Motorlärm so bedrohend nah erscheint. Auch als später ein Helikopter seinen Suchscheinwerfer über die Zuschauer streichen lässt, wähnt man ihn mitten im Stadion, so realistisch sind die Rotorgeräusche.
Währenddessen läuft auf „The Wall“, der megaweißen Mauer zu beiden Seiten der Bühne eine Video-Show, die schon Zuschauer in der ganzen Welt begeistert hat. Immer dann, wenn man die aufgezeichneten Szenen mit Roger Waters mit den eingefügten Live-Bildern vergleicht, wird deutlich: Der Mann wird umso interessanter, je älter er wird. Weibliche Fans wissen, wovon die Rede ist.
Immer wieder erklingt „Another Brick in The Wall“, jener Hit, der Pink Floyd in die Rock-Annalen eingeschrieben hat. Waters und seine Band intonieren ihn in immer neuen Facetten. Nein, die Musiker klingen nicht wie die legendäre Band, aber das wollen sie auch nicht. Denn mit Country-Gitarre, später mit Banjo, mit Phrasierungen und anderen Kunstgriffen, bekommen die Titel neue Impulse.
So bleibt die Inszenierung auch für langjährige Fans interessant, die „The Wall“ bereits mehrfach gesehen haben. Dass die Aufführung im Olympiastadion Berlin die letzte Gelegenheit gewesen ist, dieses unglaubliche Kunstwerk aus Musik und Show erleben zu können, mag traurig stimmen. Doch wer Roger Waters und die Rock-Szene kennt, weiß, dass dieser Mann immer wieder für Überraschungen gut ist.